Bibliothekskataloge und Bibliografien

Um sich in den Unmengen an Büchern und Artikeln, die jedes Jahr publiziert werden, zu orientieren, braucht es Hilfen. Zwei dieser Hilfen, nämlich Bibliothekskataloge und Bibliografien, werden hier genauer vorgestellt.

In einem Bibliothekskatalog werden sämtliche in einer Bibliothek oder einem Bibliotheksverbund vorhandenen Bücher und Zeitschriften verzeichnet. In der Regel sind die Einträge verschlagwortet. Viele Kataloge bieten inzwischen auch Zugriff auf digitalisierte Inhalte (e-books, gescannte und digitale Bücher und Zeitschriftenartikel).

Die meisten Bibliotheken im akademischen Bereich sind Teil eines Bibliotheksverbundes, der einen gemeinsamen Katalog hat, wie zum Beispiel die Basler Bibliotheken Teil des Verbundes Swissbib Basel-Bern sind. Da die Verzeichniseinheit in der Regel das einzelne Buch oder die Zeitschrift ist, finden sich Artikel in einem Bibliothekskatalog in der Regel nicht: Sammelband-Artikel findet man nur über den Sammelband selbst, bei Zeitschriften muss man die entsprechende Nummer der Zeitschrift via den Zeitschriftentitel ausfindig machen. Mit der Digitalisierung hat sich dies allerdings verändert: Viele Bibliothekskataloge haben Erweiterungen erfahren, um digital vorhandene Texte verfügbar zu machen. Deshalb ist auch die Suche im Volltext von Artikeln z.T. möglich (z.B. im Katalog der UB) und man findet elektronische Dokumente, die von anderen Anbietern zur Verfügung gestellt werden.

Meta-Kataloge

Kataloge, die nicht im konkreten Bestand einer Bibliothek suchen, sondern in verschiedenen Bibliothekskatalogen, heissen Meta-Kataloge. Solche Kataloge unterliegen weniger stark den Einschränkungen durch die Beschaffungspolitik der Bibliotheken, dafür lassen sie oft weniger präzise Suchoptionen zu (z.B. gibt es keine einheitliche Verschlagwortung). In der Schweiz ist swissbib der wichtigste Metakatalog, für eine weltweite Suche bietet sich der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK) an.

Bibliografien sind systematisch erstellte Zusammenstellungen möglichst aller zu einem Themenbereich erschienenen Forschungsliteratur (Monografien, Zeitschriftenartikel, Sammelbandartikel und Weiteres). Es wird unterschieden zwischen laufenden Bibliografien, die (oft in jährlichen Berichten) fortgesetzt werden, abgeschlossenen Bibliografien und Spezialbibliografien. Da Bibliografien zuerst erstellt werden müssen, fehlen ganz aktuelle Erscheinungen.

Laufende Bibliografie

Ständig erweiterte (d.h. laufende) Bibliografien erscheinen in regelmässigen Abständen.. Früher wurden oft jährliche Ausgaben (d.h. alle „zutreffende“ Literatur, die in einem Jahr erschienen ist, bildete einen Band) gedruckt, in der Regel nach thematischen Kapiteln geordnet), heute erscheinen sie als online-Datenbanken und erlauben neben der Titel- auch eine Schlagwortsuche. Zum Teil kann auch auf Volltext zugegriffen werden. Viele laufende Bibliografien haben eine räumliche oder zeitliche Eingrenzung. Viele Kantone der Schweiz verfügen über eine spezifische Bibliographie (siehe etwa die Basler Bibliographie).

Abgeschlossene Bibliografie

Abgeschlossene Bibliografien sind meist Produkt eines Projekts und erscheinen  gedruckt. Es gibt sie aber auch als Datenbank. Meist zeichnen sie sich durch eine spezifische thematische Ausrichtung aus. Abgeschlossene Bibliografien haben den Nachteil, dass nach Projektende erschienene Literatur logischerweise fehlt.

Zeitschriftenbibliografie

Zeitschriftenbibliografien beschränken sich auf die Dokumentation von Artikeln (z.T. werden auch Sammelbandartikel aufgenommen). Um die aktuellsten Ausgaben einer Zeitschrift durchsuchen zu können, lohnt sich ein Blick auf H-Soz-Kult: Viele deutschsprachige Zeitschriften stellen ihre Inhaltsverzeichnisse dort zur Verfügung.

Spezialbibliografie

Spezialbibliografien zeichnen sich durch ihre spezifische inhaltliche Ausrichtung aus. Auch die Bibliografie von Rezensionen kann als Spezialbibliografie bezeichnet werden.

Weitere Quellen für bibliografische Angaben sind Speziallexika mit bibliographischen Hinweisen am Ende der Artikel sowie Zeitschriften, die zum Teil neu erschienene Bücher aufführen („eingegangene Bücher“) oder einen Rezensionsteil aufweisen.